Samstag, 10. September 2011

Dank dem Fachkönnen der Jungen geht die Schweiz nicht unter

Beat Kappeler in seiner persönlichen Kolumne in der NZZ am Sonntag vom 28. August 2011 Stellung zur Bedeutung der Lehrlingsausbildung für den Werkplatz Schweiz (Auszug):

«... Die Schweizer Berufsbildung ist dabei längst vom einzelnen vor sich hin werkelnden Lehrbetrieb zu Ausbildungsverbünden übergegangen. Im Raume Basel nimmt sich der Verbund «Aprentas» der 600 Lehrlinge aus Dutzenden von Mitgliedsfirmen an, in Winterthur koordiniert das Ausbildungszentrum AZW den Berufseinstieg von 650 Lehrlingen. Und Ausstellungen von Lehrlingsarbeiten gibt es natürlich im ganzen Lande.
Dokumentiert wird der Ausbildungseifer durch die Selbstdarstellung der meisten schweizerischen Firmen. Fast noch stolzer als auf ihre Produkte verweisen sie bei Präsentationen immer auf ihren Anteil an Lehrlingen. Das ist fast eine ISO-Norm geworden. Im Moment rennen eher die Firmen den Lehrlingen nach als umgekehrt.
Eine Eigenheit der schweizerischen dualen Berufsbildung trägt dazu bei: Sie rentiert für die meisten Lehrbetriebe, wie Studien von Professor Stefan Wolter zeigen. Sie dauern ein Jahr länger als in Deutschland, während dem der Lehrling eben rentiert, und die Lehre ist vernünftig knapp geregelt. Um ausbilden zu können, muss eine Fachkraft einen Kurs von gut vier Tagen besuchen und 300 Franken bezahlen. Der Lehrvertrag umfasst zwei Seiten, Punkt. Es braucht daher keine Umlagesysteme, wie in Deutschland, wo die nicht ausbildenden Firmen an die anderen bezahlen müssen.»

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